Die Entstehung der Langdorfer „Kirche“ ist selbstverständlich schon etwas länger her.
Wie Günther Kagerbauer in seiner Kurzchronik geschrieben hat, entstand im Jahr 1300 an der Stelle der heutigen „Neuen Pfarrkirche“ damals eine kleine hölzerne Kapelle. 30 Jahre später wurde sie abgerissen und durch eine größere Holzkapelle ersetzt. Weitere 100 Jahre vergingen bis die Holzkapelle durch eine steinerne Kirche ersetzt wurde, die dann immer wieder renoviert werden musste, bis dann 1924 die Alte einer Neuen weichen musste.
Am Sonntag war es dann soweit und die große Feier konnte beginnen. Um 09:15 Uhr kam unser Bischof Dr. Stefan Oster nach Langdorf um die Hl. Messe zu zelebrieren, er wurde vom 1. Bürgermeister Michael Englram, dem Landrat Dr. Ronny Raith und etlichen Honoratioren der Gemeinde am Rathaus empfangen, wo er sich auch im Goldenen Buch der Gemeinde verewigte. Gemeinsam ist man anschließend, allen voran unsere Waldvereinskapelle, Bischof Stefan Oster mit den Honoratioren, den Vereinen: Veteranen-Krieger- und Reservistenverein, FFW Langdorf, FFW Brandten, FC Langdorf, Mütterverein, Frauenbund, Heckenschützen-Brandten und dem Imkerverein vom Rathaus zur Kirche gezogen um dort den Festgottesdienst zu feiern. Den Festgottesdienst, in der vollbesetzten Kirche, zelebrierte Bischof Dr. Stefan Oster und die Co-Zelebranten Martin Guggenberger, Pfarrer Marco Stangl und Marek Baginski, langjähriger Pfarrer in Langdorf. Auch der ehemalige Stadtpfarrer Ludwig Limbrunner gab den Langdorfern die Ehre und nahm am Gottesdienst teil. In seiner Begrüßung bedankte sich Bischof Oster für den herzlichen Empfang in Langdorf. Die Lesung und die Fürbitten wurden von Elisabeth Kraus gelesen. Gänsehautfieling verbreitete der Chor: Veronika Leutner, Kathrin Augustin, Tobias Krenn und Robert Geiger, der die wundervollen Stimmen auch an der Orgel begleitete. Seine beeindruckende Predigt hielt Bischof Oster nicht wie üblich am Ambo, er suchte die nähe der Gläubigen und ging dabei im Kirchenschiff auf und ab. Das Thema der Predigt war „Wenn Jesus heute käme — wo würde er hingehen ? „. Hundert Jahre Kirche in Langdorf lässt uns fragen, was ist eigentlich Kirche ? Wenn wir eine einfache Antwort wollen sagen wir, ja dieses Haus aus Stein in dem wir uns seit hundert Jahren als Gemeinde versammeln. Kirche aber ist der Wohnort Gottes unter den Menschen.
Jesus sei immer im Tabernakel in der Kirche auf geheimnisvolle Weise anwesend. Er sei gegenwärtig und wohne im Gotteshaus, um die Herzen zu bewohnen. „Kirche sind die, in deren Herzen Gott wohnt und die sich durch dieses Einwohnen Gottes als Geschwister erkennen, als Brüder und Schwestern, verbunden als Gottesfamilie“, so der Bischof.
Aber realisieren wir wirklich, das Gott unter uns ist und uns berühren will, sogar verwandeln will. Stellt euch mal vor, Jesus käme für 2 Wochen in eure Pfarrei, er wäre wirklich da. Wo würde er hingehen, welche Feste würde er feiern ? Natürlich schaut er beim Bürgermeister vorbei, vielleicht auch beim Landrat, wahrscheinlich beim Pfarrer sowieso. Ich glaub bei den Hauptamtlichen würde er die längste Zeit verbringen, Trainingsprogramm ! Aber wo würde es ihn am meisten hinziehen ? Bestimmt würde er zu den Armen und den Sündern zuerst gehen. Die Armen sind uns klar, die allein erziehende Mutter mit ihren drei Kindern die nimmer aus noch ein weis wie sie alles zusammen halten soll oder der alkoholkranke Mann, der gerade dabei ist sich zu Tode zu saufen. Und zu den Sündern die schon immer draußen waren aus der religiösen Gemeinschaft. Er kriegt immer den Vorwurf er hat‘s mit den Fressern, den Säufern und den Huren. Zur Prostituierten, zum Drogendealer und zu den Menschen die den Eindruck haben sie gehören nicht dazu. Dort würde er hingehen. Mit den Worten möge der Herr euch segnen, für die nächsten hundert Jahre und darüber hinaus beendete er seine Predigt. In seiner Ansprache fragte der 1. Bürgermeister Michael Englram, was ist und macht eine Kirche aus ? Wie man in Langdorf sehen kann ist „Kirche“ nicht einfach ein Gebäude, die Gemeinschaft der Gläubigen gibt den Sinn fürs Leben. Auch die vielen Vereine mit ihren schönen Fahnen, aber auch die vielen Gläubigen, die an diesem Festtag in die Kirche gekommen sind bezeugen, dass das kirchliche und kulturelle Leben bei uns in Langdorf noch in Ordnung ist, so Englram. Auch Pfarrer Marco Stangl befand, dass Langdorf noch eine lebendige Gemeinde ist und bedankte sich bei Allen die zum gelingen dieses Jubiläums beigetragen haben und lud Alle, zum Abschluss dieses anstrengenden Wochenendes, zum Pfarrfest in die Festhalle ein.
Mit dem Schlusslied „ Großer Gott wir loben dich. „ wurde der Gottesdienst beendet und man ist anschließend im Festzug zum Mittagessen in die Bürgerhalle marschiert um den weltlichen Teil des Jubiläumsfestes zu feiern. Nach dem Essen suchte Bischof Oster noch das Gespräch mit den Gästen und setzte sich dazu an ihren Tisch.
Text und Fotos: Günther Kagerbauer