Kapellen und Grotten
Fotos und Texte von Günther Kagerbauer
Die Marienkapelle in Nebelberg
Der Gastwirt und Heilpraktiker Josef Brunner von Nebelberg erbaute 1928 wegen eines Gelöbnisses bei Heilung einer schweren Krankheit eine kleine hölzerne Kapelle in Nebelberg. Durch den Neubau der Straße durch
Nebelberg musste sie 1963 leider abgerissen werden. Die Idee eine neue Kapelle zu Ehren der hl. Mutter Gottes zu bauen, entstand 20 Jahre später, im Sommer 1983 im Gasthaus Biller in Nebelberg. Das Grundstück wurde von der Fam. Biller zur Verfügung gestellt. Noch im Herbst 1983 begann man das Grundstück zu roden. Spatenstich war dann im Mai 1984. Von der Fam. Schnarr aus Schorndorf b. Stuttgart wurde die Glocke gespendet, diese wurde dann am 03.11.1984 durch Pater Wenzl im Gasthaus Biller eingeweiht. Am 24.02.1985 wurde dann der „ Verein Marienkapelle-Nebelberg“ zur Erhaltung der Kapelle gegründet, der das Grundstück auch pachtete.
Die erste Vorstandschaft setzte sich zusammen aus:
1. Vorstand: Kagerbauer Gottfried
2. Vorstand: Biller Emil
Kassier: Grimm Josef, sen.
Schriftführerin: Kagerbauer Maria
Ausschuss: Oswald Franz, sen.
Probst Georg
Dankesreiter Josef
Am 02.06.1985 dann die Einweihung der Kapelle durch den Geistl. Rat Herrn Alois Kraus u. Herrn Pater Wenzl, Seelsorger in Langdorf.
1987 wurde durch die Initiative von Oswald Franz, sen. noch ein kleines Kriegerdenkmal erstellt.
An jedem 1. Sonntag im Juni findet die traditionelle Nebelberger Kirchweih statt.
Die Kapelle in Außenried
Sie ist das Ergebnis eines Gelöbnisses während eines Brandunglücks am 04. September im Jahre 1854 auf dem Schönberger-Anwesen in Außenried. Man glaubte im großen Durcheinander der kleine Ferdl, noch ein Windelkind sei in den Flammen umgekommen. Er fand sich Gott sei Dank wieder, eingewickelt in einem Bündel gerettetem Bettzeug. Daraufhin wurde an der Fundstelle alsbald die Kapelle gebaut.
1969 wurde die Kapelle einer größeren Instandsetzung unterzogen. Wegen des großen Verkehrsaufkommens auf der Straße nach Zwiesel. wurde sie 1995 sogar „um 180 Grad gedreht“, so dass der Eingang nicht mehr zur Straßenseite zeigt.
Die Hans-Girgl Kapelle in Brandten
Diese alte Kapelle steht im Hof des Landwirtes Gottfried Kagerbauer.
Die Bauernwitwe Therese Kagerbauer und ihr schwer kranker Mann legten das Gelübde ab, bei Heilung eine Kapelle in ihrem Garten zu bauen.
Leider ist ihr Ehemann Michael Kagerbauer verstorben. Trotz des Todes ihres Ehemannes löste sie das Gelübde ein und beantragte 1843 beim Landgericht in Regen den Bau der Kapelle.
1844 wurde dann die Kapelle fertig gestellt.
1905 wurde die Kapelle von Grund auf renoviert und umgebaut.
Es wurde ein Glockentürmchen angebaut und eine Glocke erworben, auch das Dach wurde neu eingedeckt.
Das Innere der Kapelle ziert der Altar mit dem im 18. und 19. Jahrhundert so beliebten Motiv der Marienkrönung.
Auch die alten Holzfiguren des hl. Sebastian und des hl. Georg, ein Symbol für das alte Bauerngeschlecht, geben der
„Hans Girgl Kapelle“ ein besonderes ehrfürchtiges Aussehen.
Die Kapelle in Burgstall
1850 wurde die Kapelle beim Einödhof Stern in Burgstall von dem Austragsbauern Ignatz Weinfurtner aus Kohlnberg als Dank für eine wunderbare Heilung einer schweren Augenerkrankung erbaut. Das im Baujahr erworbene Marienbild schmückt heute noch das Innere dieser einfachen aber gefälligen Kapelle, die von der Fam. Stern umsichtig gepflegt wird.
Die Peter und Paul Kapelle in Kohlnberg
Schon zu den Anfangszeiten des Schnupferclub Kohlnberg gab es Überlegungen eine Kapelle zu errichten, es dauerte aber gut 30 Jahre bis man 2003 unter dem Vorstand Adolf Wurzer in einer Mitgliederversammlung beschloss den Bau in Angriff zu nehmen. Nach dem Planentwurf von Hans Kroner aus Schöneck, begannen im Frühjahr 2004 zügig die Arbeiten auf dem von der Gemeinde Langdorf zu Verfügung gestellten Grundstück. Die Kapelle wurde nur durch Eigenleistungen fertig gestellt. Dank der großzügigen Spendenbereitschaft der Einheimischen und Gemeindebürgern, und auch der vielen Sachspenden konnte man die Restarbeiten im Innen-und Aussenbereich im November 2004 fertig stellen. Die von der Gemeinde Langdorf gestiftete Glocke wurde am 30.10.2004 in der Pfarrkirche Langdorf feierlich gesegnet, und per Kutschentransport und Fussmarsch nach Kohlnberg überführt. Den festlichen Gottesdienst zur Einweihung am 19.Juni 2005 zelebrierte Pfarrer Baginski umrahmt von den Waldheimatsängern Langdorf. Sie schmückt nun den Dorfplatz von Kohlnberg.
Die Straßer-Kapelle in Kohlnberg
Diese kleine Kapelle wurde um 1850 von dem Bauern Johann Drexler aus Kohlnberg erbaut. Sie steht ca. 200 m links nach dem Ortsausgang von Kohlnberg nach Langdorf. 1902 kam sie durch Grundstücksveräußerung in den Besitz des Bauern Pöhn, der sie wie seine Nachfolger bis heute in einem gepflegten Zustand erhalten hat. 1965 wurde die Kapelle einer Renovierung unterzogen. Das Innere der Kapelle schmückt eine fast lebensgroße Christusfigur, eine Szene aus der Geißelung, sitzend auf einem Baumstumpf. „Der Herrgott auf der Rast“
Kapelle Paulisäge
Georg Aschenbrenner legte 1996 das Gelübde ab, bei Heilung seiner an Krebs erkrankten Frau eine Kapelle bei seinem Haus in der Paulisäge zu bauen. Die Kapelle wurde 2000 fertig gestellt und nach der scheinbar erfolgreichen Operation im Jahre 1996 an ihrem 60. Geburtstag am 21.09.2001 eingeweiht. Leider ist der Krebs wiedergekommen und sie ist am 18. Juli 2002 verstorben. Diese kleine Kapelle hat auch eine Glocke die von einem Nähmaschinenantrieb elektrisch betrieben wird. Sie läutet regelmäßig um 12:00 Uhr Mittags und am Abend zum Gebet.
Die Tröppl — Kapelle in Reisachmühle
1899 erbaute der Besitzer der damaligen Sägemühle Georg Tröppl eine kleine Kapelle mit einem Türmchen, die „Tröppl Kapelle“
1928 erwarben die Bewohner des Weiler Reisachmühle vom damaligen Pfarrer Josef Englhardt in Langdorf die Sterbeglocke von der abgebrochenen alten Pfarrkirche zu Langdorf.
1947 erforderte der sehr schlechte Zustand der Kapelle eine Instandsetzung, ja fast eine Neuerstellung, die aber nach dem alten Baustil durchgeführt wurde.
1982 ist die Kapelle vollständig bis auf die Fundamente niedergebrannt, sogar die Glocke ist geschmolzen.
1983 wurde sie dann wieder originalgetreu errichtet, aber leider ist sie jetzt ohne Glocke.
Jetziger Besitzer ist die Fam. Ellerbeck in Reisachmühle.
Die Kapelle in Schöneck
Alten Erzählungen nach wurde schon um 1730 in Schöneck durch den damaligen Besitzer des großen Wirtshofes Asam eine kleine Kapelle an der „Alten Straß“ von Regen nach Bodenmais gebaut. Wegen Baufälligkeit wurde die Kapelle um 1830 wieder abgerissen. Um 1900 taten sich die Schönecker Bauern Josef Meindl, Johann Ruderer, Ignatz Stich, Ferdinand Pichler und der Wirt Felix Pichler zusammen und erbauten die jetzige Kapelle. Sie wurde 1902 fertig gestellt und am Samstag, den 12.09.1903 eingeweiht. 1965 erfolgte durch die Schönecker Dorfgemeinschaft eine gründliche Renovierung der Kapelle. 1979 wurde eine neue Bestuhlung in der Kapelle angebracht. Ab dem 03.Sept. 1982 muss die Glocke nicht mehr mit der Hand zum Gebet läuten, es wurde ein elektrisches Geläut eingebaut. Im Jahr 2002 wurde in die Satzung des Schnupferclub Schöneck die Betreuung und Erhaltung der Kapelle aufgenommen.
2005 wurde auch noch ein schöner Gedenkstein aus Granit neben der Kapelle aufgestellt, auf dem alle verstorbenen Mitglieder des Schnupferclub‘s Schöneck eingemeißelt sind.
An jedem 2. Sonntag im September findet die
Schönecker Kirchweih, mit anschließendem Fest statt.
Kapelle Schwarzach:
Die Schwarzacher wollten schon lange eine Kapelle bauen, aber wohin damit ???
Da die Feuerwehr Brandten ihr altes Feuerwehrhaus in Schwarzach an anderer Stelle durch ein moderneres ersetzen möchte, kam die Idee auf, das alte Feuerwehrhaus abzureißen und an dieser Stelle die Kapelle zu errichten. Dieses Grundstück gehörte aber 19 Rechtlern (Grundstückseigentümer) aus Schwarzach, die sich per Beurkundung bereit erklärten, dieses Grundstück der Gemeinde Langdorf zu einem Preis von 25.000,00 DM zu überlassen. Dieses Geld kam auf ein Sperrkonto, das nur für den Kapellenbau verwendet werden durfte. Am 05.11.2001 wurde auf Anregung von Alois Kraus im Gasthaus Lehmert in Schwarzach der „Dorfverein Schwarzach“ gegründet, er soll der Erhaltung der schönen Dorfkapelle (Kirchlein) dienen und natürlich auch das Zusammengehörigkeitsgefühl im Dorf stärken. Im Herbst 2006 wurde das alte Feuerwehrhaus abgerissen und im Frühjahr 2007 mit dem Neubau der Kapelle begonnen. Am 13.07.2008 wurde die vom Bürgermeister Otto Probst gespendete Glocke feierlich bei einem großen Fest durch Herrn Dekan Pfarrer Ederer eingeweiht. Im Frühjahr 2009 war es dann endlich so weit, die Kapelle war fertig.
Der Höhepunkt war dann die große Einweihungsfeier am 24.05.2009 durch unseren Bischof Wilhelm Schraml vom Bistum Passau. In Anlehnung an das alte Feuerwehrhaus das an dieser Stelle stand, weihte man die Kapelle dem hl. St. Florian.
Unbedingt erwähnenswert ist die Gestaltung des Innenraumes.
Schon allein das Deckengemälde, das von zwei sehr begabten, jungen Künstlerinnen aus dem Gymnasium Zwiesel geschaffen wurde ist einen Besuch dieser sehr schönen Kapelle wert.
Kapelle Waldmann
Im Jahr 2008, bei der 200 Jahrfeier der Ortschaft Waldmann, keimte beim Geier Fritz der Gedanke, auch in seinem Heimatdorf eine Kapelle zu errichten. Er baute die Kapelle auf seinem Grundstück nahe dem Haus Nr. 5 in Waldmann. Im Oktober 2009 war sie dann fertig gestellt. Die Kapelle im Blockhausstil gebaut ziert auch ein Glockenturm, die dazugehörige Glocke wurde am 30.05.2010 durch Kaplan David Savarimuthu aus Indien feierlich eingeweiht. Die Innenausstattung (Bilder, Figuren, usw.)stammt aus altem Privatbesitz. Die feierliche Einweihung ist am 11.07.2010 Gleichzeitig mit der Einweihungsfeier der Kapelle am 11.07.2010 wird der ebenfalls vom Geier Fritz geschaffene Langdorfer Kapellen-Rundwanderweg (Länge ca. 15 km) eröffnet.
Start: Pfarrkirche-Langdorf; Schöneck; Waldmann; Brandten; Nebelberg; Schwarzach; Außenried; Kohlnberg; Langdorf.
Mariengrotte in Schwarzach
Das alte Wegkreuz steht schon viele, viele Jahre an der Staatsstrasse nach Zwiesel. Es wurden früher hier sogar Maiandachten gehalten.
1980 wurde um das Kreuz noch eine Totenbretteranlage erstellt.
Der sehr runde, behauene Stein auf dem die Grotte erbaut ist, wurde 1999 beim Kanalbau in der Nähe dieser Stelle ausgegraben. Um die Herkunft dieses Steines entstanden viele Spekulationen, aber keiner weis die Ursache warum der Stein bearbeitet wurde und was er an dieser Stelle zu suchen hatte. Aus den Spekulationen heraus kam dem Eigentümer dieses Grundstückes Alfons Treml aus Schwarzach die Idee, darauf eine Grotte zu bauen.
Das Innere der Grotte ziert eine Metallfigur (Die Mutter Gottes mit dem Jesuskind) des Künstlers Wolfgang Kanak aus Stein/Böbrach.
Eingeweiht wurde die Grotte am 02.Juni 2000 durch Marek Baginski Pfarrer in Langdorf.
Die „Grotte“ in Langdorf
Die Entstehung dieser Grotte geht bis in die Tage des Beginns des
1. Weltkrieges (1914−18) zurück. Als die vier Brüder Crusilla aus Langdorf die Einberufungsbefehle zum Kriegseinsatz erhielten, gelobten sie, bei glücklicher Heimkehr eine kleine Kapelle zu erbauen. Es kamen leider nur drei Brüder aus dem Krieg zurück. Diese drei glücklichen Heimkehrer machten sich trotzdem ans Werk und schufen am Eichenbühl diese Mariengrotte. 1967 wurde die „Grotte“ vom Besitzer des Grundstückes Max Schiller der Gemeinde überlassen, mit dem erwarten, dass sie auch in ferner Zukunft würdig erhalten bleibe.
Laut Zeitungsbericht vom 20.08.2020 wird die Geschichte durch Harro Raster widerlegt. In den Briefen von Mary Crusilla an ihren Geliebten und späteren Ehemann Vitus Führer wird die Grotte zum ersten mal am 27.04.1907 erwähnt.