Blick in die Schweinhütter Vergangenheit

Pfarrverband Regen am 20.03.2025

2025 03 Schweinhuett Geschichte

Bilderschau insbesondere zur Kirchen- und Schulgeschichte

2025 03 Schweinhuett Geschichte II

Schwein­hütt. Das Inter­es­se an der Bil­der­schau über die Schwein­hüt­ter Ver­gan­gen­heit war so groß, dass alle Sitz­plät­ze im Grup­pen­raum unter der Kir­che besetzt waren. Es wur­den sogar noch zusätz­li­che Stüh­le und Bän­ke auf­ge­stellt. Josef Pich­ler hat Bil­der und Dias ins­be­son­de­re zur Schwein­hüt­ter Kir­chen- und Schul­ge­schich­te zusam­men­ge­stellt, digi­ta­li­siert und vor­ge­führt. Sei­ne Mut­ter Rose Pich­ler konn­te dazu immer wie­der kom­men­tie­ren und Hin­ter­grün­de auf­zei­gen. Die 80-Jäh­ri­ge hat noch vie­les aus der gezeig­ten Dorf­ge­schich­te selbst bewusst miterlebt.

Die Auf­nah­men stam­men aus den Samm­lun­gen der ehe­ma­li­gen Lehr­kräf­te Alfons Lohr, Erich Wurm, bei­de schon ver­stor­ben, Karl Stangl, der anwe­send war, außer­dem vom bereits ver­stor­be­nen Vater Josef Pich­ler sowie aus der Chro­nik der frü­he­ren Schwein­hüt­ter Volks­schu­le. Orga­ni­siert hat die Ver­an­stal­tung die Run­de der Ver­ant­wort­li­chen (RdV), die sich frei­wil­lig um die Belan­ge der Schwein­hüt­ter Kir­che Maria Köni­gin“ küm­mert. Chris­ti­an Hamel begrüß­te als Vor­sit­zen­der der RdV und Mit­glied in der Rege­ner Kir­chen­ver­wal­tung die vie­len Gäs­te, unter ihnen auch Stadt­pfar­rer Mar­co Stangl, Pfarr­vi­kar Andre­as Artin­ger, Alt­bür­ger­meis­te­rin Ilse Oswald, der lang­jäh­ri­ge Rege­ner Kir­chen­pfle­ger Vik­tor Wis­bau­er und Susan­ne Kopp, die Ver­wal­te­rin von Kir­chen­fi­nan­zen im Dekanat.

Die Bil­der zeig­ten Schwein­hütt, das frü­her zur ehe­ma­li­gen Gemein­de Rinch­nach­mündt gehör­te, in den 40-er und zu Beginn der 50-er Jah­re als klei­nes Dorf, mit klei­ne­ren und auch etwas grö­ße­ren land­wirt­schaft­li­chen Anwe­sen, fast jedes Haus hat­te irgend­wie eine Tier­hal­tung. Zur Schu­le muss­ten die Kin­der den Weg im Som­mer wie Win­ter nach Regen zu Fuß gehen. Um ihnen das zu erspa­ren, wur­den alle 135 Kin­der ab 1948 in einer Art Not­schu­le in zwei Lehr­sä­len im Gast­haus Mühl abwech­selnd vor­mit­tags und nach­mit­tags unter­rich­tet. Dies war aller­dings eine Not­lö­sung, man streb­te den Bau eines Schul­hau­ses an. Mit aller Kraft setz­te sich der dama­li­ge Bür­ger­meis­ter Mühl für den Schul­haus­neu­bau ein. Das Geld in der Gemein­de­kas­se war aber rar, man erbrach­te für den Eigen­an­teil viel Eigen­leis­tung. Sogar das Grund­stück wur­de von den Besit­zern kos­ten­los zur Ver­fü­gung gestellt. Der Spa­ten­stich war 1950, 1952 wur­de das Schul­haus fei­er­lich ein­ge­weiht und bezo­gen. Im Ort wur­de auch eine Was­ser­lei­tung gebaut, weil das Was­ser knapp wur­de und die Schu­le ohne ordent­li­che Was­ser­ver­sor­gung undenk­bar war. Haus- und Dorf­brun­nen lie­fer­ten frü­her das Wasser.

Neben dem Schul­haus­bau war dann der Bau der Kir­che als Schul­kir­che ein gro­ßes Anlie­gen der Leu­te im Dorf. Rose Pich­ler erzähl­te: Die Begeis­te­rung im Dorf dafür war groß, Samm­lun­gen wur­den regel­mä­ßig durch­ge­führt, der Erlös aus Thea­ter- und Fuß­ball­spie­len wur­de gespen­det. Auch mit viel Hand- und Spann­diens­ten bau­te man die Kir­chen­stra­ße und half mit.“ Es wur­de sogar ein Ver­ein für den Kir­chen­bau gegründet.

Ers­te Got­tes­diens­te wur­den in Schwein­hütt ab 1942 in der Dorf­ka­pel­le gefei­ert. Zunächst bau­te man an die Kapel­le zum Schutz vor Regen und Schnee eine pro­vi­so­ri­sche Über­da­chung an, dann 1945 die Not­kir­che aus Holz sogar mit Außen­auf­gän­gen zum Chor und zur Män­ner­em­po­re, wie die Bil­der zeig­ten. Dazwi­schen war ein Schup­pen für die Gerät­schaf­ten der Feu­er­wehr. Mit dem Bau der jet­zi­gen Kir­che Maria Köni­gin“ konn­te nach vie­len Ver­hand­lun­gen und Fahr­ten zur Diö­ze­se nach Pas­sau 1960 begon­nen wer­den. Am 26. Mai 1963 wur­de sie vom dama­li­gen Bischof Dr. Simon Kon­rad Land­ers­dor­fer eingeweiht.

Beim Bil­der­vor­trag waren die Besu­cher erstaunt über die gute Qua­li­tät der Bil­der und man­cher sah und erkann­te sich dabei sel­ber vor 60 oder 70 Jah­ren mit einem Omei, woasd as na“. Mit einem klei­nen Prä­sent dank­te Chris­ti­an Hamel Josef Pich­ler für sei­ne auf­wän­di­ge Arbeit. Auch Pfar­rer Mar­co Stangl äußer­te sich beein­druckt und mein­te: Schwein­hütt war, wie die Bil­der zeig­ten, und ist immer noch eine leben­di­ge Kir­chen­ge­mein­de, in der Kir­che und Glau­be für vie­le ein beson­de­rer Wert sind und Bedeu­tung haben.“ Nach der Vor­füh­rung bewir­te­ten Mit­glie­der der RdV die Gäs­te noch im schön vor­be­rei­te­ten Raum mit Kaf­fee, Kuchen und einer klei­nen Brot­zeit. 
 

Text und Fotos: H. König

Bild­un­ter­schrif­ten:
Bild 1: Mit dem Bau der Kir­che wur­de 1960 begon­nen. ‑Foto: Foto­samm­lung J. Pich­ler
Bild 2: Bei der Bil­der­schau im Grup­pen­raum unter der Schwein­hüt­ter Kir­che (v.l.) Stadt­pfar­rer Mar­co Stangl, dahin­ter am Tisch der frü­he­re Leh­rer Karl Stangl, Rose Pich­ler, Chris­ti­an Hamel (ste­hend) und Ulri­ke Sei­bold. ‑Foto: König

Weitere Nachrichten

2025 03 LA Minis
22.03.2025

Langdorfer Ministranten besuchen Senioren-WG

Spiel und Spaß für Alt und Jung

2025 03 01 Hungertuch
01.03.2025

Besonderes Hungertuch in der Stadtpfarrkirche

Das Wort Gottes als Begleiter in der Fastenzeit - Ministrantenkunstwerke