So unangenehm wie diese Themen auch sein mögen, so wichtig ist es, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Dies hat das Team um Carola Schneid zum Anlass genommen, um einen berührenden Kindergottesdienst im Regener Pfarrsaal am Volkstrauertag vorzubereiten.
Als besonderer Gast war auch diesmal wieder der Rabe Krah dabei. Der sonst so freche gefiederte Freund war diesmal jedoch von Trauer erfüllt. Seine Vogelfreunde sind fort und auch die Kinder spielen aufgrund des tristen Herbstwetters seltener im Garten. Um ihn aufzumuntern, erfüllten ihm die zahlreichen Besucher einen Herzenswunsch: Ein blühender Garten mit vielen Blumen. Gemeinsam mit den Gottesdienstteilnehmern begab sich Krah daraufhin zu einem Gedankenspaziergang über eine warme Sommerwiese, an deren Ende jedoch unausweichlich der Herbst wartete.
Am Ziel angekommen, lernten die Besucher Anne kennen. Die Zuschauer der eindrucksvoll gespielten Geschichte erfuhren von Annes Lieblingssonnenblume, die sie den ganzen Sommer über gepflegt und bewundert hatte. Eines Tages fand sie die Blume plötzlich tot am Boden vor. Anne musste mit dem Schmerz und dem Verlust umgehen. Erst eine Stimme aus dem Himmel erklärte ihr, dass nur mit dem Tod neues Leben entstehen kann. „Jetzt bin ich nicht mehr so traurig“, erklärte Anne ihrer Mutter, als ihr klar wurde, dass aus den Kernen der einen Blume im Frühjahr viele neue Sonnenblumen entstehen würden.
Diese freudige Erkenntnis teilten die beiden in einem Gebet, das gemeinsam mit allen Anwesenden gesprochen wurde.
Begleitet wurde der Gottesdienst vom wie immer hervorragenden Musikteam, das mit bewegenden Liedern und Melodien den Rahmen bildete. Nach dem abschließenden Vaterunser durften alle Familien eine Tüte Sonnenblumenkerne als „Trosttüte mit neuem Leben“ mit nach Hause nehmen. Ob diese im kargen Winter das Leben der Vögel erleichtern oder im Frühjahr neue Sonnenblumen hervorbringen, bleibt den Familien überlassen. Mit einem Segenslied und einem Segensgebet wurden Kinder und Erwachsene verabschiedet. Das gesamte Team freut sich darauf, alle am vierten Advent zur weihnachtlichen Kinderfeier wieder begrüßen zu dürfen.
Text: Uli Gürster | Fotos: Sandra Kaiser