Kinderkreuzfeier an Karfreitag in Regen

Pfarrverband Regen am 20.04.2025

Gaertnerin mit Kindern

Hoffnung blüht im Garten des Lebens 

Gott schenkt wun­der­ba­res neu­es LEBEN!“ – unter die­sem hoff­nungs­vol­len Mot­to fand am Kar­frei­tag die dies­jäh­ri­ge Kin­der­kreuz­fei­er im Pfarr­saal in Regen statt. Zahl­rei­che Kin­der und ihre Fami­li­en waren der Ein­la­dung des Kin­der­got­tes­dienst-Teams gefolgt und erleb­ten eine bewe­gen­de Fei­er, die die Kar­frei­tags­ge­schich­te kind­ge­recht, krea­tiv und ein­fühl­sam nahebrachte.

Schon beim Ankom­men wur­den die Kin­der gebe­ten, ihre mit­ge­brach­ten Pflanz­töpf­chen Töp­fe des neu­en Lebens“ unter ihren Stuhl zu stel­len — ein lei­ser Auf­takt, der spü­ren ließ: Heu­te geht es ums Wach­sen, um Hoff­nung, die sich trotz Trau­er ent­fal­ten kann. In einer stil­len, kon­zen­trier­ten Atmo­sphä­re begrüß­te das Team die Anwe­sen­den, erklär­te die Bedeu­tung des Tages und lud zur Stil­le ein — ohne Glo­cken, ohne Weih­was­ser, mit bewuss­tem Inne­hal­ten. Ein ein­fühl­sa­mes Gebet, beglei­tet von einer klei­nen Kör­per­übung zum Lied Wo zwei oder drei in mei­nem Namen ver­sam­melt sind“, half den Kin­dern, in der Tie­fe des Tages anzu­kom­men. Durch ein­fa­che Ges­ten wur­de der eige­ne Kör­per zum Kreuz — eine Erfah­rung, die sym­bo­lisch ver­deut­lich­te: Wenn wir unse­re Arme aus­brei­ten, wenn wir uns der Welt öff­nen, dann bil­den auch wir ein Kreuz.

Beson­de­rer Höhe­punkt war das Anspiel, in dem die Gärt­ne­rin“ aus der vor­he­ri­gen Kin­der­kir­che zurück­kehr­te und gemein­sam mit den Kin­dern Jesu letz­te Stun­den nach­er­zähl­te. Sie erin­ner­te an das Abschieds­mahl, das Jesus mit sei­nen Jün­gern fei­er­te, und ließ die Kin­der teil­ha­ben, indem sie mit­ein­an­der Brot teil­ten — ganz so, wie Jesus es sich gewünscht hat­te. In ein­fa­chen, tie­fen Wor­ten wur­de deut­lich: Wer teilt, liebt. Wer liebt, hilft. Wer hilft, ist nicht allein. Wäh­rend­des­sen wur­de der Raum nach und nach ver­wan­delt. Aus einem schlich­ten Boden­bild ent­stand ein sym­bo­li­scher Gar­ten: mit Pflan­zen und Hoff­nungs­töpf­chen, die die Kin­der selbst mitgestalteten.

Im wei­te­ren Ver­lauf wur­de Jesu Weg in den Gar­ten Geth­se­ma­ne nach­emp­fun­den – sei­ne Angst, sei­ne Ein­sam­keit, das Gebet, die schla­fen­den Freun­de, die Ver­haf­tung. Stück für Stück wur­de es im Raum dunk­ler. Mit Lied­ver­sen wie Hal­te zu mir, guter Gott“ und stil­len Momen­ten zum Nach­den­ken wur­de die Ernst­haf­tig­keit die­ses Weges spür­bar. Ein sym­bo­li­sches Kreuz aus Tüchern ent­stand, die Oster­ker­ze wur­de gelöscht — ein stil­ler, schwe­rer Moment. In der Dun­kel­heit herrsch­te ehr­fürch­ti­ge Stil­le, unter­bro­chen nur von einer sanf­ten Instru­men­tal­mu­sik, die Raum ließ für Gebet, Trau­er und das gemein­sa­me Hoffen.

Und doch blieb es nicht dun­kel. Ist jetzt alles aus?“ frag­te eines der Kin­der. Die Ant­wort: Gott sei Dank nicht!“ Mit die­ser hoff­nungs­vol­len Bot­schaft wur­de der Raum neu erfüllt. Die Oster­bot­schaft erklang mit vol­ler Kraft: Jesus lebt! Jesus ist auf­er­stan­den! Das Leben hat gesiegt! Mit ein­fa­chen Bewe­gun­gen, fröh­li­chem Gesang und einer auf­blü­hen­den Gar­ten­land­schaft wur­de sicht­bar, was Ostern bedeu­tet. Zum Lied Oster­ker­ze Lebens­licht“ wur­de die Oster­ker­ze neu ent­zün­det und das Kreuz blüh­te mit bun­ten Blu­men auf. Der Segen Got­tes möge dich umar­men“, mit die­sem fro­hen Wun­sche ende­te die Kinderkreuzfeier.

Zum Schluss durf­ten sich alle Kin­der über eine klei­ne öster­li­che Über­ra­schung freu­en: In der gestal­te­ten Gar­ten­land­schaft ver­teil­te die Gärt­ne­rin gefärb­te Eier und Scho­ko­la­den­ei­er — als Zei­chen dafür, dass das Leben vol­ler klei­ner und gro­ßer Freu­den steckt. Die Kin­der­kreuz­fei­er in Regen war eine berüh­ren­de und leben­di­ge Erfah­rung, getra­gen von einem enga­gier­ten Team unter der Lei­tung von Caro­la Schneid, das es mit viel Herz­blut geschafft hat, die tief­grei­fen­de Bot­schaft des Kar­frei­tags und die Hoff­nung von Ostern kind­ge­recht und spür­bar zu ver­mit­teln. Ein stil­les Stau­nen, ein gemein­sa­mes Dan­ken und die spür­ba­re Freu­de dar­über, dass das Leben am Ende doch immer wie­der siegt.

Text: Andrea Gürster

Fotos: Andrea Gürs­ter und San­dra Kaiser

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