„Gott schenkt wunderbares neues LEBEN!“ – unter diesem hoffnungsvollen Motto fand am Karfreitag die diesjährige Kinderkreuzfeier im Pfarrsaal in Regen statt. Zahlreiche Kinder und ihre Familien waren der Einladung des Kindergottesdienst-Teams gefolgt und erlebten eine bewegende Feier, die die Karfreitagsgeschichte kindgerecht, kreativ und einfühlsam nahebrachte.
Schon beim Ankommen wurden die Kinder gebeten, ihre mitgebrachten Pflanztöpfchen „Töpfe des neuen Lebens“ unter ihren Stuhl zu stellen — ein leiser Auftakt, der spüren ließ: Heute geht es ums Wachsen, um Hoffnung, die sich trotz Trauer entfalten kann. In einer stillen, konzentrierten Atmosphäre begrüßte das Team die Anwesenden, erklärte die Bedeutung des Tages und lud zur Stille ein — ohne Glocken, ohne Weihwasser, mit bewusstem Innehalten. Ein einfühlsames Gebet, begleitet von einer kleinen Körperübung zum Lied „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind“, half den Kindern, in der Tiefe des Tages anzukommen. Durch einfache Gesten wurde der eigene Körper zum Kreuz — eine Erfahrung, die symbolisch verdeutlichte: Wenn wir unsere Arme ausbreiten, wenn wir uns der Welt öffnen, dann bilden auch wir ein Kreuz.
Besonderer Höhepunkt war das Anspiel, in dem die „Gärtnerin“ aus der vorherigen Kinderkirche zurückkehrte und gemeinsam mit den Kindern Jesu letzte Stunden nacherzählte. Sie erinnerte an das Abschiedsmahl, das Jesus mit seinen Jüngern feierte, und ließ die Kinder teilhaben, indem sie miteinander Brot teilten — ganz so, wie Jesus es sich gewünscht hatte. In einfachen, tiefen Worten wurde deutlich: Wer teilt, liebt. Wer liebt, hilft. Wer hilft, ist nicht allein. Währenddessen wurde der Raum nach und nach verwandelt. Aus einem schlichten Bodenbild entstand ein symbolischer Garten: mit Pflanzen und Hoffnungstöpfchen, die die Kinder selbst mitgestalteten.
Im weiteren Verlauf wurde Jesu Weg in den Garten Gethsemane nachempfunden – seine Angst, seine Einsamkeit, das Gebet, die schlafenden Freunde, die Verhaftung. Stück für Stück wurde es im Raum dunkler. Mit Liedversen wie „Halte zu mir, guter Gott“ und stillen Momenten zum Nachdenken wurde die Ernsthaftigkeit dieses Weges spürbar. Ein symbolisches Kreuz aus Tüchern entstand, die Osterkerze wurde gelöscht — ein stiller, schwerer Moment. In der Dunkelheit herrschte ehrfürchtige Stille, unterbrochen nur von einer sanften Instrumentalmusik, die Raum ließ für Gebet, Trauer und das gemeinsame Hoffen.
Und doch blieb es nicht dunkel. „Ist jetzt alles aus?“ fragte eines der Kinder. Die Antwort: „Gott sei Dank nicht!“ Mit dieser hoffnungsvollen Botschaft wurde der Raum neu erfüllt. Die Osterbotschaft erklang mit voller Kraft: Jesus lebt! Jesus ist auferstanden! Das Leben hat gesiegt! Mit einfachen Bewegungen, fröhlichem Gesang und einer aufblühenden Gartenlandschaft wurde sichtbar, was Ostern bedeutet. Zum Lied „Osterkerze Lebenslicht“ wurde die Osterkerze neu entzündet und das Kreuz blühte mit bunten Blumen auf. „Der Segen Gottes möge dich umarmen“, mit diesem frohen Wunsche endete die Kinderkreuzfeier.
Zum Schluss durften sich alle Kinder über eine kleine österliche Überraschung freuen: In der gestalteten Gartenlandschaft verteilte die Gärtnerin gefärbte Eier und Schokoladeneier — als Zeichen dafür, dass das Leben voller kleiner und großer Freuden steckt. Die Kinderkreuzfeier in Regen war eine berührende und lebendige Erfahrung, getragen von einem engagierten Team unter der Leitung von Carola Schneid, das es mit viel Herzblut geschafft hat, die tiefgreifende Botschaft des Karfreitags und die Hoffnung von Ostern kindgerecht und spürbar zu vermitteln. Ein stilles Staunen, ein gemeinsames Danken und die spürbare Freude darüber, dass das Leben am Ende doch immer wieder siegt.
Text: Andrea Gürster
Fotos: Andrea Gürster und Sandra Kaiser