Am Dienstag Abend versammelten sich im Regener Pfarrzentrum deligierte Ehrenamtliche aller Pfarreien des Dekanates, sowie die Mitglieder des Dekanatsrates und die Hauptamtlichen in Seelsorge und Kategorie zum Auftaktaktabend für den Pastoralen Raum Regen. Um die vierzig Personen waren zusammengekommen.
Dekan Marco Stangl erklärte, was “Pastoraler Raum” bedeutet. “Der pastorale Raum ist in gewisser Weise eine erweiterte Seelsorgeeinheit. So wie die kleinste Einheit, die Pfarrei, zum Pfarrverband erweitert wurde, so sollen die Pfarrverbände nun den Pastoralen Raum bilden.” Der Pastorale Raum Regen als Seelsorgebereich umfasst die Fläche des Dekanates. Die Pfarrverbände Frauenau, Rinchnach, Kirchberg, Zwiesel und Regen bilden miteinander das Gebiet des Pastoralen Raumes mit ungefähr 28.000 Katholiken. Stangl erklärte den Grund für diesen Schritt: Der Pensionierungschub wie auch auch der Nachwuchsmangel lassen, so Stangl, die ohnehin schon angespannte Personaldecke weiter schmelzen. Schon jetzt können im Dekanat nicht mehr alle Stellen pastoraler Mitarbeiter besetzt werden, was sich vor allem in Frauenau und Rinchnach, aber auch in Kirchberg und in kleinerem Maß in Regen zeige. Da sich die Personalsituation in den nächsten fünf Jahren aber weiter zuspitzen wird, gelte es die verbleibende Zeit zur Gestaltung der Zukunft zu nutzen, um so nicht von der Not überrant zu werden.
Zum Rückgang der Hauptamtlichen kommt zudem ein Rückgang an Ehrenamtlichen, so dass sich die bleibenden Aufgaben auf die weniger werdenden Schultern verteilen.
Daher wurde von der Bistumsleitung der Pastorale Raum als ein hoffnungsvoller Weg in die Zukunft begründet. Innerhalb dieses Raums sollen Ehrenamtliche für verschiedene Bereiche wie Familiengottesdienste, Bibelkreise, Trauerarbeit etc. qualifiziert werden, um so mit Handwerkszekg ausgerüstet Bereiche selbst gestalten zu können.
Ebenso gelte es, wie Dekan Marco Stangl, nachdrücklich anführte, Synergie-Effekte auszubauen, das heißt Energien zu bündeln und dadurch Entlastung zu schaffen und ebenso die Vernetzung zwischen Pfarrverbänden voranzubringen.
Die angespannte und sich in Zukunft weiter verschärfende Personallage mache klar, dass es in Zukunft nicht mehr überall alles geben wird, dafür kann es aber Leuchtturmorte oder ausstrahlende Projekte geben, die Schwerpunkte und Aufbrüche darstellen und so für einen geographisch weiteren Kreis geltend sind, so Stangl.
Zudem gelte es, auch zu bedenken, was wirklich gebraucht wird, was sich überlebt hat und was vertieft werden soll. Es sei nötig, sowohl Abschiede einzugehen, als auch Aufbrüche zu wagen.
Schließlich resümierte Stangl: “Wir sitzen alle im selben Boot des Pastoralen Raumes. Gemeinsam wird dieses Boot nicht kentern. Im Alleingang, nicht gemeinsam, wird es aber sehr schwierig oder unmöglich werden.”
Nach der thematisch-theoretischen Einführung stellten sich Michaela Geyer und Pfarrer Adi Ortmeier von der Gemeindeberatung vor, die den Pastoralen Raum in seiner Entwicklung begleiten werden.
Die beiden luden die Versammelten ein, sich Gedanken zu machen, wo sie schon einmal Vernetzung über die Pfarrei- oder Pfarrverbandsgrenzen hinaus positiv erlebt haben. Dabei kam unter den vielen Beiträgen unter anderem die Eine-Welt-Arbeit mit Blick auf die “Sonnenblume” in Rinchnach zur Sprache wie auch das Dekanatsministrantenturnier oder der Dekanatstag vergangener Jahre.
Ausgehend von diesen positiven Erfahrungen luden die Gemeindeberater die Versammlung ein, selber nach Projekten und Ideen zu suchen, wo Vernetzung und “Brückenschlagen” über die Pfarreigrenzen hinaus geschehen kann. Eine lebendige Diskussion schloss sich an.
Nun gilt es, in den einzelnen Pfarrverbänden zu schauen, wo Nöte spürbar sind, wo ‘ausstrahlende’ Projekte vorhanden sind, wo Entlastung durch Vernetzung geschehen kann und wie ausgehend davon Vernetzung innerhalb des Dekanates geschehen und ausgebaut werden kann. So soll ein gemeinsamer Weg in die Zukunft der Kirche von Regen gefunden werden — vor dem Hintergrund, dass sich durch personelle Einschnitte in den nächsten Jahren vieles verändern müssen wird.
Foto: Viktoria Brengmann
Text: Marco Stangl