Am Freitag und Samstag waren Ehrenamtliche aus den Gremien des Pfarrverbandes Regen-Langdorf zusammen mit Seelsorgenden zu einer geistlichen Klausur im Kloster Schweiklberg. Die Klausur hatte das Thema “Beten (können)”.
Referentin dieser Einkehrzeit war Hildegard Groß, die als Mitarbeiterseelsorgerin im Bistum tätig ist, co-referiert wurde die Klausur durch Pfarrer Marco Stangl.
Bereits der Einstieg zum Ankommen machte klar, dass es in dieser “Auszeit” um den Kern des Christseins geht. “Wenn es um das Thema Beten geht, dann sind wir im Zentrum unseres Glaubens und da tut es gut, gemeinsam tiefer zu graben”, so Hildegard Groß.
Nach einer “Bestandsaufnahme zum Ist-Stand” des Betens nahm die Gruppe teil am Nachtgebet der Mönche. Davon ausgehend beschäftigte man sich mit dem Stundengebet, der Tagzeitenliturgie, als Gebet mit den Psalmen, “das ganz bewusst immer wieder das Tagesgeschehen unterbrechen soll, um Räume für sich und Gott zu gewinnen”, wie Stangl erklärte. Der erste Tag endete mit dem “Gebet der liebenden Aufmerksamkeit”, einem dankar-ehrlichen Tagerückblick unter dem Blick Gottes.
Anschließend blieben die Teilnehmer entweder in der besinnlichen Atmosphäre oder aber in geselliger Runde im Klosterstüberl.
Der Samstag begann dann mit dem Besuch der Konventmesse. Dabei durfte sich die Gruppe an die Gebtesgemeinschaft des Klosters anschließen.
Nach dem gemeinsamen Frühstück wagten sich die Teilnehmer in die Kontemplation. Marco Stangl führte in dieses Stille-Gebet ein. “Es geht um das wahrnehmen. Wenn ich wahrnehme, bin ich in der Gegenwart, dort wo Gott ist. So wie ich bin, darf ich vor Gott sein”, führte Stangl ein.
Im Anschluss an das Stille-Gebet betonte Hildegard Groß die Bedeutung einer geerdeten und körperlichen Spiritualität. Durch ein Gebärden-Gebet wurde das Gesagte erfahrbar. Vor dem Mittagessen lud sie zu einer Meditation des Vater Unser von der aramäischen Fassung her ein, um das zentrale Gebet der Christenheit neu, weiter und vertiefter zu verstehen. “Bewusst habe ich Gewohntes verfremdet, damit der Blick für das Vertraute sich vertiefen kann und noch mehr Leben aus diesen Worten kommen kann”, so Groß.
Mit dem gemeinsamen Mittagessen, einer Achtsamkeits- und Dankbarkeitsübung wurde die geistliche Klausur bei Kaffee und Kuchen abgeschlossen.
In der kurzen Zeit dieser Einkehrtage konnte sich die Gruppe als eine gute, freudvolle und glaubenstiefe Gemeinschaft erfahren. Und in Vorfreude auf eine mögliche Fortsetzung traten die Teilnehmer die Heimreise an.
Es waren Tage des sich besser Kennenlernens, der Gemeinschaftserfahrung und des geteilten Glaubens. Ein besonderer Dank der Teilnehmenden galt Hildegard Groß für die Bereitschaft, diese Klausur so fruchtbar zu gestalten. Und Pfarrer Stangl freute sich von Herzen, dass — einem Wort zu seinem Amtsantritt entsprechend — der Brunnen des Glaubens gemeinsam tiefer gegraben wurde.
Text: Marco Stangl
Fotos: Viktoria Brengmann