Der Advent ist oftmals alles andere als eine „stade Zeit“. Daher haben sich Pfarrer Marco Stangl und Assistentin in der Pastoral Viktoria Brengmann etwas einfallen lassen, damit der Advent eine besinnliche und bewusste Zeit werden kann.
In der Stadtpfarrkirche St. Michael wartet für Kinder und Familien ein besonderer Adventskalender: täglich eine Lese- oder Vorlesegeschichte oder ein Bild zum Ausmalen für die Kinder. Die Geschichten und Bilder wollen dabei die Weihnachtsgeschichte veranschaulichen und spielerisch einen Zugang zur Botschaft der Heiligen Nacht eröffnen.
Auch für Erwachsene wurde eine Art Adventskalender vorbereitet. Die Allerseelenkapelle, auf halber Höhe der Kirchenstiege, wurde zu einem „Raum der Stille“ umgestaltet. Dieser Raum will zum Ankommen und Innehalten einladen. Die Besucher sind eingeladen, zur Ruhe zu kommen und durch kurze Textimpulse des Mystikers und Dichters Gerhard Tersteegens ins Nachdenken und Meditieren zu kommen. Gerhard Tersteegen war in einem guten Sinn ein Grenzgänger zwischen den Konfessionen. In einer Zeit, in der „Ökumene“ noch ein Fremdwort war, hat er durch seine Impulse Brücken zwischen den Christgläubigen der verschiedenen Konfessionen gebaut. Wie bekannt Gerhard Tersteegen in den beiden Kirchen ist, zeigt die Präsenz seiner Lieder sowohl im evangelischen Gesangbuch als auch im katholischen Gotteslob. Vor allem die beiden Lieder „Gott ist gegenwärtig“ und das Weihnachtslied „Jauchzet ihr Himmel, frohlocket, ihr Chöre der Engel“ sind vielen Gläubigen bekannt. Täglich können die Besucher – wie bei einem Adventskalender – eine Impulskarte ziehen, um so ins Gebet zu kommen. Auch Kerzen laden zu besinnlicher Atmosphäre und zum Stillwerden ein.
So soll der Raum der Stille in der Allerseelenkapelle ein Ort sein, um die Adventszeit abseits des Trubels als eine spirituelle Zeit zu leben.
Die beiden Adventskalender in der Allerseelenkapelle und in der Stadtpfarrkirche können vom 1. Bis zum 24. Dezember täglich, so lange es hell ist, besucht werden.
Text: Marco Stangl