Bei strömenden Regen ist der Kirchenzug bestehend aus den Abordnungen der Vereine, Veteranen-Krieger‑u. Reservistenverein, FC Langdorf, FFW Langdorf, FFW Brandten, Heckenschützen Brandten und dem Imkerverein vom Rathaus, angeführt von der Waldvereinskapelle zur Kirche gezogen, wo Pfarrvikar Andreas Artinger den Gedenkgottesdienst zelebrierte. Den musikalischen Part des Gottesdienstes hatte Andreas Augustin an der Orgel und die Waldvereinskapelle Langdorf übernommen. Nach der Lesung und den Fürbitten die von Dr. Simone Kagerbauer vorgetragen wurden folgte die Predigt.
Der November ist in der Kirche der Monat, indem vielfach der Toten gedacht wird, so Pfarrvikar Andreas Artinger. Allerheiligen, Allerseelen und der heutige Volkstrauertag, der besonders an die Toten, an die Gefallenen und an die Vertriebenen der vergangenen und aktuellen Kriege denken lässt. Gerade der Volkstrauertag aber will uns in Erinnerung bringen, wie sehr Menschen einander Leid zufügen können, wie leicht Unrecht bei Menschen die Oberhand gewinnen kann, wie sehr Macht und die Gier nach Macht Menschen in Beschlag nehmen kann. Die Wunden und Narben der letzten Kriege sind vielfach bis heute noch nicht verheilt. Angesichts unserer derzeitigen Krisen in der Welt gilt es, dass alle Menschen, angefangen von den Politikern bis hin zu uns, uns bewusst werden, dass wir all unsere Talente einsetzen müssen um Frieden und Versöhnung zu schaffen. Nach dem Gottesdienst richteten Bürgermeister Englram und Oberleutnant Lars Unkelbach vom 4. PzGrenBtl 112 Regen ihre Worte zum Volkstrauertag in der „trockenen“ Kirche an die Gläubigen. Eigentlich waren die Reden bei der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal geplant, was aber das Wetter leider nicht zuließ. Zum Volkstrauertag die richtigen Worte zu finden ist Jahr für Jahr nicht leicht, so Bürgermeister Englram. Zu einem ist es schwierig eine passende Botschaft zu senden, die den Sinn des heutigen Tages trifft und zum anderen ist es natürlich auch wichtig, die ursprüngliche Bedeutung des Volkstrauertages in das Jahr 2023 zu transportieren. Doch was ist eigentlich die Bedeutung des Volkstrauertages ? Zum einen gedenken wir aller gefallenen Soldaten und mahnen am heutigen Tage besonders vor den schrecklichen Folgen von Krieg und Gewalt. Auf der anderen Seite ist ihnen und mir natürlich auch bewusst, dass Krieg und Gewalt leider Gottes in vielen Teilen unserer Welt mittlerweile wieder trauriger Alltag sind und wir deshalb auch in der Gegenwart besonders verpflichtet sind, uns damit auseinanderzusetzen. Als Vertreter unserer politischen Gemeinde ist es mir Jahr für Jahr wichtig die Bedeutung des Volkstrauertages zu betonen. Bitte sorgen auch sie dafür, dass diese Bedeutung nicht verschwindet und Krieg, Gewalt und Leid zum traurigen Alltag werden. Heute versammeln wir uns in tiefer Stille, so Oberleutnant Lars Unkelbach, um gemeinsam des Volkstrauertages zu gedenken. Ein Tag, der uns mahnt, Innezuhalten und derer zu gedenken, die durch Krieg und Gewalt ihr Leben verloren haben. In den Schatten der deutschen Geschichte blicken wir zurück, nicht nur um zu erinnern, sondern auch um zu lernen, denn aus der Dunkelheit können wir das Licht der Hoffnung schöpfen. Möge dieser Tag uns dazu inspirieren aber auch mahnen, uns dafür einzusetzen, dass kommende Generationen in einer Welt des Friedens, der Versöhnung und der Solidarität leben können.
Bei der anschließenden Zeremonie am Kriegerdenkmal legten zwei Soldaten im Namen des 4. PzGrenBtl 112 Regen einen Kranz zum Gedenken für die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege nieder. Auch im Namen der Gemeinde, dem Veteranen-Krieger‑u. Reservistenverein und dem VdK OV Langdorf wurde ein Kranz durch den 1. Bürgermeister Michael Englram und dem 2. Bürgermeister Andreas Koller zum Gedenken an die Toten und Vermissten Soldaten niederlegt. Bei der Gedenkfeier am Kriegerdenkmal wurden von Ludwig Fischer (1. Vorsitzender Veteranen-Krieger‑u. Reservistenverein) , Erich Probst (1. Vors. Reservistenkameradschaft) und Günther Kagerbauer ( 1. Vors. des VdK Ortsverbandes-Langdorf) die Fürbitten gelesen. Als letzte Ehrenbezeugung für die toten Soldaten wurden noch die Nationalhymnen und das nationale Trauerlied “Der gute Kamerad” umgangssprachlich “Ich hatt einen Kameraden” von der Waldvereinskapelle Langdorf unter der Leitung von Tobias Fischer gespielt.
Foto und Text: Günther Kagerbauer